Für jede Frau ist die Geburt eines Kindes – auch als Niederkunft oder Entbindung bezeichnet – ein einschneidendes Ereignis in ihrem Leben. Durchschnittlich dauert eine Schwangerschaft 267 Tage und endet dann, wenn der Fötus die Gebärmutter verlässt. Jeder Frauenarzt errechnet zwar einen Geburtstermin, allerdings kommen nur etwa 4 Prozent aller Kinder auch genau an diesem Tag auf die Welt. Die meisten Kinder werden innerhalb von jeweils zwei Wochen vor und zwei Wochen nach dem errechneten Termin geboren.
Die ersten Anzeichen einer Geburt
Jede Schwangerschaft und jede Entbindung verläuft anders und ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Auch wenn eine Frau bereits ein Kind zur Welt gebracht hat, kann die zweite Geburt völlig anders verlaufen. Wichtig ist auch, wie entspannt und wohl sich die Gebärende fühlt. Dies trägt maßgeblich zum Ablauf der Entbindung bei.
Folgende Anzeichen können auf die bevorstehende Geburt hindeuten:
- Die Eröffnungswehen setzen ein (Dauer der Wehen: etwa 30-60 Sekunden alle zehn Minuten).
- Es kommt zum Blasensprung (das Platzen der Fruchtblase).
- Es kann zu einem leicht blutigen Ausfluss kommen, bei dem sich ein Schleimpfropf vom Muttermund ablöst. Dies kann aber auch schon einige Tage vor der Geburt passieren.
- Durchfall oder Erbrechen können ebenfalls auf eine baldige Entbindung hindeuten.
Sie sollten bedenken, dass jede Geburt anders verläuft. Auch wenn Sie erste Anzeichen bei sich entdeckt haben, muss das nicht auf eine schnelle Entbindung hinweisen. Wichtig ist, dass Sie Ruhe bewahren und bei Verdacht auf Geburtsbeginn ein Krankenhaus oder Geburtshaus aufsuchen bzw. Ihre Hebamme bei einer Hausgeburt informieren. In der Regel bleibt Ihnen und Ihrem Partner dann noch genügend Zeit, sich auf die Entbindung vorzubereiten.
Die Phasen der Geburt
Bei der Entbindung werden verschiedene Phasen unterschieden. Während der sogenannten Eröffnungsphase treten unregelmäßige Wehen (zwei bis drei Wehen alle 30 Minuten) auf. Wenn die Fruchtblase geplatzt ist, können sich die Wehen manchmal verstärken. Während dieser Zeit kommt es auch zur Öffnung des Muttermundes. Wie schnell dieser Vorgang vonstattengeht, hängt sehr von psychischen und hormonellen Faktoren ab. Bei Frauen, die entspannt sind und sich wohl fühlen, öffnet sich der Muttermund in der Regel schneller.
Bei der sich anschließenden Übergangsphase steigt die Wehenfrequenz. Die Kontraktionen der Gebärmutter werden stärker und die Schmerzen nehmen zu. Der Kopf des Babys tritt durch das Becken der Mutter. Während dieser Phase dreht sich das Kind und das Gesicht zeigt nach hinten in Richtung Steißbein.
Wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist (acht bis zehn Zentimeter), beginnt die Austreibungsphase. Es folgen etwa sechs bis sieben Wehen in 15 Minuten. Der Kopf des Kindes drückt in dieser Phase auf den mütterlichen Darm, sodass die Mutter das Bedürfnis hat mitdrücken zu müssen. Ist der Kopf geboren, folgt zunächst eine Wehenpause. Wenn die Schultern geboren sind, folgt unmittelbar der Rest des kindlichen Körpers.