Doch was erwartet Sie in so einem Kurs sonst noch? Die zukünftigen Mütter werden nicht nur auf die Geburt vorbereitet, sondern Sie und Ihr Ehemann/Partner erhalten auch die Möglichkeit, wichtige Dinge in Bezug auf Babypflege und den generellen Umgang mit einem Neugeborenen zu lernen.
Ein guter Zeitpunkt, einen Geburtsvorbereitungskurs zu beginnen, ist um die 25. Schwangerschaftswoche herum. Da die angebotenen Kurse meist schnell ausgebucht sind, sollten Sie sich rechtzeitig für einen Platz in einem Kurs in Ihrer Nähe anmelden. Daher unser Tipp: Suchen Sie ruhig gleich zu Beginn der Schwangerschaft nach einem Geburtsvorbereitungskurs und buchen Sie diesen auch.
Was macht einen guten Geburtsvorbereitungskurs aus?
Ein guter Geburtsvorbereitungskurs wird von einer Hebamme geführt, die sich mit Weiterbildungen auf dem Laufenden hält und ihre Kursteilnehmerinnen somit immer mit dem neuesten Wissen versorgen kann. Der Inhalt des Kurses sollte die Schwangeren körperlich und mental auf die Geburt vorbereiten und neben praktischen Übungen wie Atem- und Entspannungstechniken auch theoretische Kenntnisse zum Schwangerschaftsverlauf und der Babypflege anbieten. Dabei nimmt sich die Hebamme auch viel Zeit, um Fragen der werdenden Mütter zu beantworten. Weiterhin lässt die Kursleiterin Raum und Zeit in den einzelnen Stunden, dass die Teilnehmerinnen sich gegenseitig kennenlernen und ihre Erfahrungen untereinander austauschen können. Suchen Sie sich am besten einen Kurs aus, an dem maximal 8 bis 12 Frauen teilnehmen können, damit jede Schwangere individuell und optimal auf die Geburt vorbereitet werden kann. Auch das Angebot, dass Ihr Ehemann/Partner zu einzelnen Kursstunden mitkommen kann, zeigt, dass Sie sich für den richtigen Kurs entschieden haben.
Wer übernimmt die Kosten?
Die Kosten für den Geburtsvorbereitungskurs übernimmt in der Regel die Krankenversicherung, ohne dass ein Rezept oder Ähnliches vom Frauenarzt notwendig ist.
Der Anteil für die Teilnahme des Ehemannes/Partners muss entweder komplett selbst gezahlt werden oder wird teilweise von der Krankenversicherung übernommen. Rufen Sie am besten bei der Krankenversicherung an und lassen Sie sich dazu beraten. Fragen Sie auch, welche weiteren Angebote Sie (und Ihr Ehemann/Partner) wahrnehmen können.
Dauer eines Geburtsvorbereitungskurses
Geburtsvorbereitungskurse bestehen in der Regel aus 12 bis 14 Einheiten, die jeweils etwa 1 Stunde dauern. Meistens werden Doppelstunden abgehalten, so dass sich der gesamte Kurs über eine Dauer von 6 Wochen erstreckt. Es gibt allerdings auch „Crashkurse“, die an einem Wochenende viel Wissenswertes vermitteln.
Inhalte eines Geburtsvorbereitungskurses
- Stunde 1 & 2: In den ersten beiden Stunden haben Sie genügend Zeit, alle anderen Teilnehmerinnen kennenzulernen und sich über Schwangerschaftsverlauf, Geburtstermin und Ihr allgemeines Befinden auszutauschen. Jede Teilnehmerin stellt sich kurz vor und beschreibt, welche körperlichen Veränderungen sie durchgemacht hat und welche Erfahrungen sie bisher sammeln konnte. Die Hebamme erklärt, was die körperlichen Veränderungen bedeuten.
- Stunden 3 bis 8: Im weiteren Verlauf des Kurses gehen Sie alle Phasen der Geburt durch – Eröffnungsphase, Austreibungsphase und Endphase (Durchschneiden der Nabelschnur, Ausstoßen der Nachgeburt). Ihre Hebamme erklärt Ihnen dabei auch, wie Sie eine Wehe erkennen, wie sich die einzelnen Stadien der Geburtswehen anfühlen und welche Möglichkeiten der Geburt es gibt (zum Beispiel Wassergeburt, normale Geburt, Kaiserschnitt). Sie haben dabei auch die Möglichkeit, verschiedene Geburtspositionen selbst zu testen, um die zu finden, die am besten zu Ihnen passt. Dies alles dient dazu, Sie optimal auf die Geburt vorzubereiten, so dass Sie diese entspannt angehen können. Sollten doch kleinere Komplikationen auftreten, so stellt Ihnen die Hebamme die entsprechenden Möglichkeiten vor, die in diesem Fall zur Verfügung stehen. Auch die Zeit nach der Geburt, das sogenannte Wochenbett, wird besprochen.
- Weitere Themen in diesen Stunden sind:
- Atemtechniken für die Geburt/zur Entspannung (diese üben Sie auch immer wieder während des Kurses), welche Schmerzmittel bei einer Geburt eingesetzt werden können, wie der Partner Einfluss auf eine schmerzarme und schöne Geburt nehmen kann (beispielsweise durch Massagen).
- Stunden 9 bis 12: Am Ende des Kurses dreht sich alles um Ihr Baby.
- Ein wichtiger Punkt in diesen letzten Stunden des Geburtsvorbereitungskurses ist die Vorbereitung des Babybettes: Worauf sollten Sie beim Kauf achten? Welche Materialien sind geeignet, welche nicht?
- Sie erhalten Informationen darüber, welche Untersuchungen wann gemacht werden und welche Impfungen sinnvoll sind.
- Weiterhin erklärt Ihnen die Hebamme, wie Sie Ihr Baby wickeln und stellt Ihnen die Vor- und Nachteile von Einweg- und Stoffwindeln vor sowie weitere Punkte der Säuglingspflege, zum Beispiel wie Sie Ihr Baby baden.
- Sie zeigt Ihnen auch, wie das Stillen funktioniert, worauf Sie dabei achten sollten und woran Sie erkennen, dass Ihr Baby satt ist.
Manche Kurse bieten Ihnen auch die Möglichkeit, den Kreißsaal und/oder die Entbindungsstation zu besuchen, damit Sie einen Eindruck davon gewinnen können, wie die Abläufe dort sind. Nutzen Sie diesen Besuch, um die Räumlichkeiten kennenzulernen und vielleicht ein kurzes Gespräch mit einer frischgebackenen Mutter zu führen, die gerade dort entbunden hat und Sie an ihren Eindrücken teilhaben lässt.
Weitere Angebote zur Geburtsvorbereitung:
- „Aktivkurse“ wie Yoga speziell für Schwangere oder auch Entspannungs- und Gymnastikkurse; sehr beliebt sind auch Gymnastikkurse im Wasser, bei denen Sie Ihr Eigengewicht nicht spüren; diese Kurse sollen dazu dienen, Ihren Körper für die Geburt fit zu machen. Vor allem die Yoga-Kurse werden häufig von den Krankenversicherungen bezahlt.
- Informationskurse zu Erster Hilfe bei Kindern oder Themen wie den Umgang von Geschwistern untereinander unter Kleinkindern beziehungsweise allgemeine Kurse zu einem entspannten Familienleben.
- Akupunktur zur Anregung der Wehentätigkeit (erst ab der 35. Schwangerschaftswoche möglich).
Auch wenn das Baby da ist, haben viele Schwangere noch engen Kontakt mit Ihrer Hebamme, bei der sie den Geburtsvorbereitungskurs absolviert haben. Denn die Hebammen übernehmen auch die Versorgung von Mutter und Kind nach der Geburt. In dieser völlig neuen Lebenssituation mit all ihren neuen und ungewohnten Aufgaben schätzen es viele junge Mütter sehr, wenn sie die vertraute Hebamme um Rat fragen können und von ihr betreut werden. Daher sprechen viele Schwangere die Kursleiterin des Geburtsvorbereitungskurses an, ob diese sie auch nach der Geburt begleitet und unterstützt. Fragen Sie daher die Hebamme, bei der Sie den Geburtsvorbereitungskurs besuchen, ruhig frühzeitig, ob sie bereit wäre, Sie in der Nachbetreuung zu begleiten, wenn Sie sich bei der Hebamme wohlfühlen und ihr vertrauen. Ihre Hebamme freut sich sicherlich, wenn Sie bei ihr auch den Rückblidungskurs einige Wochen nach der Geburt besuchen.
Egal, ob Sie sich für einen Kurs mit oder ohne Ihren Ehemann/Partner entscheiden, die Informationen und praktischen Übungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs sind eine gute Basis für die Geburt Ihres Babys und helfen Ihnen auch in den ersten Wochen danach. Und aus solchen Kursen entstehen oft Freundschaften mit den anderen werdenden Müttern, mit denen Sie sich über das Wachsen und Gedeihen Ihres Babys, aber auch den ersten Zahn oder die ersten Laufversuche Ihres Nachwuchses freuen können – es liegt eine spannende Zeit vor Ihnen!