Kinderwunschzentren, Kinderwunschkliniken und Kinderwunschpraxis
Verschiedene Einrichtungen haben sich auf die Beratung und Behandlung von Paaren bei einem unerfüllten Kinderwunsch spezialisiert: Dazu gehören Kinderwunschzentren, Kinderwunschkliniken und Kinderwunschpraxen. Hier kann sich ein Paar einer Kinderwunschbehandlung unterziehen, sofern eine Befruchtung auf natürlichem Wege nicht erfolgt ist. In jeder Einrichtung werden unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten wie die klassische Reproduktionsmedizin, das Social Freezing (Einfrieren der Eizellen) oder andere Spezialmethoden angeboten. Vor Beginn einer Behandlung erfolgt eine ausführliche Beratung in medizinischen und rechtlichen Angelegenheiten, je nach Situation eines Paares.
Ab welchem Zeitpunkt geht man ins Kinderwunschzentrum?
Eine Schwangerschaft ist nicht planbar und bis die Befruchtung einer Eizelle eintritt, kann es mehrere Monate dauern. Werden Sie also nicht nervös – eine Wartezeit von bis zu einem Jahr ist ganz normal. Ihr Frauenarzt ist Ihr erster Ansprechpartner, wenn es um Ihren unerfüllten Kinderwunsch und Ihre Sorgen geht. Nach verschiedenen Untersuchungen kann er Ihnen ein Kinderwunschzentrum oder eine Kinderwunschklinik empfehlen.
Was wird in einer Kinderwunschklinik gemacht?
Die Kinderwunschklinik bietet verschiedene Leistungen an, die je nach Klinikwahl anders ausfallen können. Die Gründe für die bisherige Kinderlosigkeit des Paares werden anhand von mehreren Untersuchungen festgestellt. Im Anschluss an die Diagnose erfolgt die entsprechende Behandlung.
Wenn Sie den Grund für Ihren unerfüllten Kinderwunsch noch nicht kennen, wird er nun untersucht. Zu den Untersuchungsmethoden zählen:
- Hormonuntersuchungen bei beiden Partnern
- Spermiogramm: Ejakulatanalyse zur Beurteilung der Zeugungsfähigkeit des Mannes
- Zyklusüberwachung
- Bauch- oder Gebärmutterspiegelung
Die Behandlungsmethode wird ganz nach der Diagnose ausgewählt. Häufig werden Hormonbehandlungen und reproduktionsmedizinische Maßnahmen wie In-Vitro-Fertilisation durchgeführt.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung in der Kinderwunschklinik?
Die Behandlung in einer Kinderwunschklinik oder einem Kinderwunschzentrum ist je nach Behandlung sehr kostspielig. Sind bestimmte Voraussetzungen erfüllt, kann die gesetzliche Krankenkasse bis zu 50 Prozent der Kosten übernehmen. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse immer nach den geltenden Bestimmungen für die Kostenübernahme, dann jede Krankenkasse hat unterschiedliche Altersgrenzen, Kostenübernahmegrenzen und Zuschussregelungen.
Bevor eine Behandlung startet, erhalten Sie von der behandelnden Kinderwunschklinik einen Behandlungsplan mit anfallenden Kosten, den Sie bei Ihrer Krankenkasse vorab einreichen und eine Kostenübernahme prüfen lassen.
Wie erfolgreich ist eine Behandlung in der Kinderwunschklinik?
Ganz generell kann man den Erfolg einer Kinderwunschbehandlung nicht in Zahlen festhalten, denn jede Schwangerschaft hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Alle Kinderwunschzentren melden ihre anonymisierten Behandlungsergebnisse regelmäßig an das Deutsche IVF-Register. Der dort erstellte Bericht gibt einen Überblick über die Anzahl der Schwangerschaften, Geburten, Komplikationen und Fehlgeburten. Nach einer Kinderwunschbehandlung liegt die Erfolgsrate für Lebendgeburten bei etwa 15 bis 20 Prozent.
Wo gibt es Kinderwunschkliniken?
Die meisten in Deutschland ansässigen Kinderwunschkliniken sind Mitglied im Deutschen IVF-Register. Das sind 131 Einrichtungen und damit etwa 98 Prozent aller auf dem Gebiet tätigen Zentren. Auch der Frauenarzt kann Ihnen Tipps und Informationen für ein für Sie geeignetes Kinderwunschzentrum geben.
Homöopathie bei Kinderwunsch
Nicht immer möchten Paare den Weg der recht technischen Reproduktionsmedizin gehen und suchen eine sanftere Möglichkeit.
Eine gründliche, körperliche Untersuchung beider Partner durch einen Arzt muss einer homöopathischen Behandlung bei unerfülltem Kinderwunsch immer vorausgehen. Neben der körperlichen Untersuchung sowie eventuell einer Eileiteruntersuchung erfolgt auch eine Laboruntersuchung, bei der beispielsweise die Hormonwerte, wie Geschlechtshormone, Funktion der Schilddrüse und der Hirnanhangsdrüse, bestimmt werden. Bei dem Mann sollten mindestens zwei Samenproben untersucht werden.
Insgesamt gilt die Homöopathie als sanfte und ungefährliche Behandlungsmethode. Trotzdem gehört viel Wissen und Erfahrung für die Auswahl der passenden Mittel und der richtigen Potenz dazu. Wagen Sie also keine Selbstversuche, sondern lassen Sie sich von einem ausgebildeten Homöopathen behandeln.
Homöopathie kann bei Kinderwunsch z.B. in folgenden Situationen helfen:
- Zyklusstörungen bei der Frau
- Stress und Druck im Alltag, der mit starker Leistungsorientierung und einem kontrollierten Essverhalten einhergeht
- Bei Männern, wenn bewegliche Spermienfäden nachweisbar sind
Neben der homöopathischen Behandlung sollten sich beide Partner gesund und vitaminreich ernähren, durchschnittlich körperlich aktiv sein sowie Stress abbauen. Auch zu geringes und zu hohes Körpergewicht können die Fruchtbarkeit einschränken.
Was ist eine Kinderwunsch-Apotheke?
In sogenannten Kinderwunsch-Apotheken oder babyfreundlichen Apotheken sind die Apothekenmitarbeiter in Theorie und Praxis rund um die Beratung von Paaren mit Kinderwunsch, Schwangeren, Stillenden und Eltern mit Baby geschult.